Daniel Vogl/dpa
Bei Kempten 30.01.2025

Großeinsatz der Feuerwehr: 13 Verletzte bei Ammoniak-Austritt in Dietmannsried

In Dietmannsried bei Kempten kam es am Donnerstagvormittag (30. Januar) zu einem Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten, nachdem in einem Babynahrungs-Hersteller Ammoniak ausgetreten war. 13 Menschen wurden verletzt, darunter zwölf leicht und eine Person mittelschwer. Die Behörden hatten zwischenzeitlich eine offizielle Warnmeldung für die Bevölkerung herausgegeben.

Großalarm und Rettungsmaßnahmen

Gegen 9:30 Uhr gingen die ersten Notrufe ein. Sirenen waren im gesamten Ort zu hören, als die Einsatzkräfte zum betroffenen Betrieb in der Heisinger Straße eilten. Aufgrund der Gefahr durch das giftige Ammoniakgas wurde das Gelände sofort abgesperrt.

Laut Polizeichef Oliver Klinke mussten mehrere Personen über eine Drehleiter gerettet werden. Neben der Feuerwehr und Polizei waren auch der Katastrophenschutz und zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz.

13 Verletzte – Gesundheitsgefahr durch Ammoniak

Nach ersten Angaben wurden 13 Personen verletzt:

Zunächst war die Rede von elf Verletzten, die Zahl wurde später von der Polizei korrigiert.

Ammoniak ist ein stechend riechendes, farbloses Gas, das sich in der Luft mit anderen Stoffen verbinden kann. Beim Einatmen reizt es die Atemwege stark und kann in hoher Konzentration sogar erstickend wirken.

Warnung für die Bevölkerung und Evakuierungen

Nach dem Unfall wurde eine offizielle Warnmeldung herausgegeben:

Fenster und Türen geschlossen halten!
Lüftungs- und Klimaanlagen ausschalten!
Einsatzgebiet meiden und weiträumig umfahren!

Auch Kindergarten und Schule wurden vorsorglich abgeriegelt. Später durften Eltern ihre Kinder wieder abholen, oder die Kinder wurden mit dem Schulbus nach Hause gebracht.

Aktueller Stand:
Die Warnung wurde teilweise aufgehoben, aber die Polizei empfiehlt weiterhin, Keller in der Nähe des Einsatzortes zu meiden.

Einsatzkräfte und Ermittlungen laufen weiter

Die Einsatzkräfte sammelten sich auf Supermarktparkplätzen und einem nahegelegenen Tankstellenparkplatz, um die Rettungsmaßnahmen zu koordinieren. Laut der Tankstellenpächterin Angelika Beyer funktionierte der Katastrophenalarm einwandfrei: „Wir haben es alle mitbekommen und fühlen uns sicher.“

Auch Bürgermeister Werner Endres machte sich vor Ort ein Bild der Lage.

Die Ursache für den Ammoniakaustritt ist noch nicht bekannt. Die Ermittlungen laufen, und die Einsatzkräfte sind weiter vor Ort, um auf mögliche weitere Gasaustritte vorbereitet zu sein.

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