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Guten Appetit 21.02.2024

Fakten zur Weißwurst und zur Bratwurst

Woher kommen die Würste und wer hat sie erfunden? Gibt es irgendetwas zu beachten bei Weißwurst oder Bratwurst? Wir klären mal ein paar Fakten zum beliebten Essen.

 

Weißwurst

Geschichtliches

Am 22.02.1857 – einem Faschingssonntag – hat die Weißwurst im Herzen Münchens das Licht der Welt erblickt. Damals gingen Sepp Moser vom Gasthaus „Zum ewigen Licht“ direkt am Marienplatz die Bratwürste aus. Also hat er gebrühte Würste in Schweinedarm rausgegeben und den Gästen hat’s geschmeckt. Wichtig dabei ist das Kochen. Weil Schweinedärme bei zu großer Hitze platzen, hat er die Würste im Wasser ziehen lassen.

Woher kommt das 12 Uhr – Läuten

Das 12 Uhr – Läuten kommt von damals, als es noch keine Kühlschränke oder eine gute Kühlung gab. Außerdem waren Weißwürste damals noch roh und mussten daher frisch verzehrt werden. Heute aber wird die Weißwurst vorgebrüht und man kann sie auch nach dem Mittagsläuten essen.

Traditionelles

Traditionell wird die Weißwurst Stückweise und nicht paarweise bestellt und beim Essen gezuzzelt. Das heißt, dass sie „ausgesaugt“ wird. Außerdem isst man üblicherweise süßen Senf zur Weißwurst, sowie eine Breze und trinkt natürlich ein kühles Weißbier.

Warum ist die Wurst weiß

Der Grund warum andere Fleischprodukte, wie Salami oder Wiener, ihre rote Farbe haben, liegt an der sogenannte Umrötung. Die wird durch den Einsatz von Nitritpökelsalz hervorgerufen. Bei der Weißwurst allerdings wird lediglich Kochsalz zugesetzt, wodurch keine Farbstabilisation erreicht wird.

Denkmäler

Anders als vermutet gibt es in München kein Weißwurst-Denkmal. Dafür aber in Moosburg an der Isar seit dem Jahr 2002. Am Gasthaus zur Kegelhalle steht ein Denkmal in Form eines Tellers mit Weißwürsten drauf. Außerdem gibt es in Zwiesel seit 2013 ein Weißwurst-Denkmal, welches zugleich den Weißwurstäquator auf dem 49. Breitengrad symbolisiert. Zudem gibt es noch eine Weißwurst-Skulptur im Mangfalltal am Raisacher Wasserschloss.


Bild: DestiMap

Bratwurst

Allgemein

In Deutschland gibt es allein schon um die 50 Sorten Bratwurst. Dabei hat sogar jede Region ihre eigene Wurstspezialität UND jeder Metzger auch seine eigene, geheime Rezeptur. Außerdem essen wir Deutschen pro Jahr ca. 82 Würste. Damit macht die Lebensmittelindustrie jährlich ganze 630 Millionen Euro Umsatz.

Geschichtliches

Erwähnt werden Bratwürste schon sehr früh. Vermutlich wurden die bereits bei den alten Griechen gegessen. In Bayern startete alles ca. am Anfang des 14. Jahrhunderts als das Nürnberger Bratwurstglöcklein an die Außenmauer der Moritzkapelle gebaut wurde.

Im Jahr 1498 wurde dann die Coburger Bratwurst das erste mal auf einem Speisezettel im Georgenspital erwähnt.

Zwischen 1554 und 1592 aß Hans IV. Stromer hinter Gitter im Nürnberger Schuldturm fast 28.000 Bratwürste.

1595 entstand das Bratwurstrezept der Nürnberger Metzgerzunft.

Sogar Johann Wolfgang von Goethe schrieb um 1800 über die Nürnberger Bratwurst in einem Brief nach Weimar: „Bratwürstchen, welche dort [in Nürnberg] so vorzüglich gut gefertigt werden“.

Am 15.07.2003 gab es dann die Zuerkennung der geographisch geschützen Angabe „Nürnberger Bratwürste“ im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften.

Seit 2010 läuft ein Projekt der EU-Kommission, bei dem die Nürnberger Bratwurst als Weltgenusserbe Bayern gefördert wird.

Weltrekord

Im Jahr 1999 wurde in Kumhausen im niederbayerischen Landkreis Landshut die längste Bratwurst der Welt mit 5888 Metern Länge hergestellt. Beteiligt waren daran Metzgermeister Bernhard Oßner mit 16 anderen Metzgern und freiwilligen Helfern. Das Ganze hat dann 9 Stunden und 13 Minuten gedauert in einer extra dafür umgebauten Scheune.

Kontrolle

In der Satzung des Nürnberger Bratwurstglöckleins wird ein Fleischbeschauer bestimmt, der die Dienstbezeichnung „Würstlein“ hat. Da das Nürnberger Reinheitsgebot strengen Bestimmungen unterworfen ist, werden stetig das Gewicht, die Dicke und die Länge der Bratwurst überprüft. Das Amtszeichen, welches verwendet wird ist übrigens eine Längenmessgabel.

Woher stammt die Größe

Die Maße der Nürnberger Bratwurst stammen von früher. Denn damals durfte in Gaststätten nach 21 Uhr kein Essen mehr verkauft werden. Damit die Leute dennoch etwas zu Essen bekamen, hat man die Würste einfach durch das Schlüsselloch gesteckt. Daher durfte ein Nürnberger Würstchen höchstens ein Finger dick sein und 9cm Länge aufweisen. Diese Maße sind bis heute gültig.

 

 

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